Wehmut, Sehnsucht und eine tiefe Verbindung zu uns selbst; all das ist es, was uns in einem Feuer begegnet. Tief berührt von der Faszination der tanzenden Flammen, beginnen wir mit starren Blick zu träumen. Dem, was wir uns ansonsten höchst selten erlauben, lassen wir am Feuer freien Lauf.
Es tut uns gut, einfach mal abzuschalten, herunter zu fahren und gedankenverloren zu sein. Sich zu fühlen, zur Ruhe kommen.
Das Kaminfeuer, an welchem ich gerade sitze, versetzt mich in eine ganz besondere Stimmung. Ich bekomme Lust, zu philosophieren. Tief tauche ich in mein Inneres ein. Ich genieße die Ruhe um mich herum… nur das Knacken des Holzes ist zu hören. Das Züngeln der Flammen animiert mich dazu, ins Träumen zu kommen.
Ich lasse meiner Fantasie freien Lauf und bin gespannt, auf das, was kommt.
Die Figuren, die sich mir im Feuer zeigen, beginnen mit mir zu sprechen. Ich erlaube meiner Fantasie zu erblühen und in Gedanken tauschen wir uns aus. Das innere Kind in mir fühlt sich sichtlich wohl und wird übermütig…ich lasse es geschehen. Es tut gut. Schmunzeln…
Was für ein magischer Moment, als das Kind in mir zu spielen beginnt.
Nach einiger Zeit kehrt wieder Stille ein; träumend beobachte ich den Tanz der kleiner werdenden Flammen. Ich lege Holz nach und meine Gedanken schweifen ab. Meine Ahnen kommen in meine Gedanken. Ich begrüße sie.
Mir wird bewusst, um wieviel wichtiger für sie ein brennendes Feuer war; um sich zu wärmen, um im Dunkeln Licht zu haben oder eine Mahlzeit zu kochen.
So sind es doch eher die indigenen Völker, die ihre Vorfahren sehr verehren. Die überlieferten Rituale finden oft um ein Feuer herum statt, welches als heilig erachtet wird. Rituale spielen eine wichtige Rolle bei ihnen, wobei ihre Verstorbenen und deren Seelen einen hohen Stellenwert einnehmen. Sie richten ihr Augenmerk auf die natürlichen Zyklen und leben im Einklang mit der Natur. Ihre Werte sind ganz andere, als unsere. Bei ihnen spielt die Gemeinschaft eine sehr wichtige Rolle. Zudem sind sie tief mit Mutter Erde verbunden und ehren sie.
An sich selbst angebunden sein, heißt sich fühlend wahr nehmen und die eigenen Bedürfnisse befriedigen.
In unserer modernen westlichen Welt werden eigene Bedürfnisse oft nicht ausreichend befriedigt, weil wir verlernt haben, dass wir ein Teil der Natur sind. Im Zuge der Materialisierung bzw. Industrialisierung haben wir uns von uns selbst abgeschnitten. So fällt es doch einem Großteil unserer Gesellschaft schwer, gut und im ausreichenden Maße für sich selbst zu sorgen.
Im Vordergrund steht nach wie vor immer noch das TUN, nicht das SEIN.
Als ich vor 4 Jahren in ein ganz neues Bewusstsein gelangte, wurde mir von einem zum anderen Moment klar, dass alles mit der eigenen inneren Entscheidung beginnt. Das ist der erste Schritt in eine neue Richtung.
Und JA… wir selbst haben es immer in der Hand, zu entscheiden, wie wir leben wollen. Es liegt somit auch an jedem einzelnen, mit welchen Gedanken, konstruktiv oder destruktiv, er das Neue mit erschafft. Denn Gedanken materialisieren sich.
Noch einmal lege ich Holz nach und entscheide mich jetzt ganz bewusst für Stille. Meine Gedanken lasse ich zur Ruhe kommen und genieße die Leere, die sich in mir breit macht. So genüsslich wärme ich meine Seele auf.
EINFACH NUR SEIN.
Das gönne ich mir jetzt.